Die Fotografin
Seit meiner Jugend habe ich versucht, den Moment fotographisch festzuhalten. Schöne Momente aufzubewahren, um sie später erneut durchleben zu können, wichtige Ereignisse zu dokumentieren, um sie an andere weiterreichen zu können : das hat mich schon immer fasziniert und begeistert ! Später habe ich dann zunehmend in der Fotographie auch einen Bereich entdeckt, zu experimentieren, ja zu spielen.
Die Fotographie bietet mir ein unendlich weites Betätigungsfeld mit grenzenlosen Möglichkeiten. Den Schwerpunkt habe ich auf das dokumentarische Foto, Landschaftsfotographie und die Porträtaufnahme gelegt. Die Begriffe sind aber verständig zu verwenden ; so haben Einzelne vom Porträtbild einen zumindest erweiterten Begriff – zum Beispiel ein Kunde, der eine Porträtaufnahme seiner Katze haben wollte ! Eine Auswahl meiner Fotos aus neuer Zeit findet sich auch in meinem Buch « Romani Rose – Ein Leben für die Menschenrechte »
Die Kunstlerin
Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen. » Diese großartige Formulierung stammt von Caspar David Friedrich (1774 – 1840), dem bedeutendsten Maler und Zeichner der deutschen Früh-Romantik. Wer kennt ihn nicht, diesen genialen Erschaffer einzigartiger Motive und Stimmungen ?
In wenigen Worten hat er ausgedrückt, was mich an der Malerei so fasziniert. Der immer wiederholbare Versuch, in sich hinein zu blicken, um aus sich etwas tief Empfundenes heraus zu holen, dem zunächst Unsichtbaren eine Gestalt zu geben, um auf diese Weise dem Betrachter ein Angebot zu machen und in eine Art geistigen und emotionalen Dialog mit ihm zu treten : ist dies nicht etwas unendlich Spannendes ? Das zumindest empfinde ich, wenn ich den Pinsel in die Hand nehme und versuche, das in mir Schlummernde zutage zu fördern, ihm Form und Ausdruck zu verleihen, eine neue Sprache zu erfinden, um das in Worte nicht angemessen Fassbare doch noch mitzuteilen.
Mir geht es dabei zum Einen um Gefühle : Ängste und Sehnsüchte, Furcht und Hoffnung, Glück und Trauer sollen sichtbar, ahnbar werden. So zum Beispiel in meiner Auseinandersetzung mit dem Thema des Porajmos, dem nationalsozialistischen Holocaust an den Roma.
Zum Anderen geht es mir aber auch um das Ausloten von Form und Farbe in ihrem abstrakten Zusammenspiel und unter Verwendung unterschiedlicher Techniken. Auch hier sind der Phantasie und der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt. Ein Leben reicht nicht aus, um an die eigenen Grenzen zu gelangen !
Ich habe erst spät mit dem Malen begonnen. Umso größer war meine Freude, 2016 den 2. Preis beim « Concorso Artistico Internazionale – Amico Rom » in Italien entgegennehmen zu dürfen. Ein Ansporn, meine Arbeit mit aller Kraft und Kreativität fortzusetzen !
Die Autorin
Für das gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Engagement sind die Aktion und das Wort zweifelsohne wirkungsvolle Mittel. Manchmal ist sogar das Wort zugleich Aktion ! Das ist auch das von mir verfolgte Anliegen, als ich mich dem Lebenswerk von Romani Rose und der Arbeit der Bürgerrechtsbewegung Deutscher Sinti und Roma zugewandt habe. Als gesellschaftspolitisch engagierte deutsche Staatsbürgerin und ihrer Identität als Romni aus dem Kosovo bewußte Frau wollte ich zu einer sachlichen und offenen Befassung mit einem Thema beitragen, das in dieser Form bisher nicht zusammenhängend präsentiert worden ist.
Das Ergebnis dieser intensiven Befassung, in die auch meine eigene langjährige Bekanntschaft mit Romani Rose, dem Mit-Gründer und langjährigen Vorsitzenden des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Eingang gefunden hat, ist mein Buch « Romani Rose – Ein Leben für die Menschenrechte ». Dieses ist im April 2017 im Danubebooks Verlag erschienen. Zugleich ist dieser bebilderte Dokumentationsband Ausfluss und Abrundung des Festaktes « 45 Jahre Bürgerrechtsbewegung Deutscher Sinti und Roma », den ich in 2016 anlässlich des 70. Geburtstages von Romani Rose in Berlin organisiert habe.
Neben diesem Buch habe ich auch an anderer Stelle immer wieder zur Feder gegriffen, um in Artikeln zu unterschiedlichen Themen, so zum Beispiel der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, Stellung zu nehmen. Auch zukünftig werde ich mich zu Wort melden, wann immer gesellschaftliches Engagement es gebietet !